Wir, die „Initiative Artenschutz durch Erneuerbare des Landesverbands Erneuerbare Energien NRW e.V. (LEE NRW)“, setzen uns für verlässliche Rahmenbedingungen für einen ambitionierten und schnellen Ausbau aller Erneuerbaren Energien (EE) in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland ein. Wir stehen für eine naturverträgliche Energiewende. Eine Energiewende, die Natur- und Umwelt schützt. Eine Energiewende, die den Klimawandel möglichst aufhalten und Lebensräume von Tier- und Pflanzenarten erhalten will.
Pariser Klimaabkommen
Die Erderwärmung muss auf deutlich unter zwei Grad Celsius und besser noch unter 1,5 Grad Celsius beschränkt werden, das ist unser Maßstab. Nur so kann Klimaschutz effektiv funktionieren und eine Vielzahl an Tierarten vor dem Aussterben bewahrt werden. Durch die Erderwärmung und die Häufung von extremen Wetterereignissen werden viele Arten ihrer natürlichen Lebensgrundlage beraubt. Auch hier bei uns in NRW sind die besorgniserregenden Folgen der Klimaerwärmung längst ersichtlich.
Artenschutz braucht Klimaschutz
Deshalb muss die Wende weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energiequellen so schnell wie möglich geschehen. Die Uhr tickt: Wir benötigen eine Energieversorgung, die bis spätestens 2045 vollständig auf Erneuerbaren Energien beruht. Denn nur Erneuerbare Energien senken CO2-Emissionen maßgeblich. Doch derzeit verläuft der Ausbau Erneuerbarer Energien viel zu langsam. So kann die naturverträgliche Transformation der Energieversorgung nicht schnell erfolgen, um viele Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben zu bewahren. Werden die sogenannten Kipppunkte erreicht, bedeutet dies nicht mehr kompensierbare Änderungen durch die Erwärmung der Erde: Lebensräume verändern sich in einer so hohen Geschwindigkeit, dass eine Anpassung der dort beheimateten Tierarten schlicht ausbleibt. Massiver Artenrückgang hin zum Aussterben von Artengruppen bzw. auch kompletter Arten werden die unabdingbaren Folgen sein. Dieses Szenario muss verhindert werden und sollte auch im Interesse verschiedenster Naturschutzakteure sein!
Klimaschutz ist Artenschutz
Überzogene Klagen seitens Natur- und Umweltschutzverbänden sind somit keinesfalls lösungsorientiert. Vielmehr riskieren diese, dass sich die Lebensbedingungen für unzählige Tierarten weiter verschlechtern. Den dringend benötigten Ausbau der Erneuerbaren Energien zu verhindern, ist nicht im Sinne eines echten und wahrhaftigen Natur- und Umweltschutzgedankens. Umso irritierter sind wir über die zahlreichen Klagen und Behinderungen durch die Natur- und Umweltorganisationen gegen Erneuerbaren Energien-Anlagen.
Die Bundesregierung hat das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 als Klimaschutzvorgabe gesetzlich verankert.
Durch die Windenergie konnten in Deutschland im Jahr 2020 bereits über 100 Millionen Tonnen CO2 (Quelle: UBA) vermieden werden. Mit jedem neuen Bau einer modernen Windenergieanlage (4 MW) werden weitere 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Für effektiven Klimaschutz – und damit auch Artenschutz – ist die Windenergienutzung deshalb unverzichtbar. Um den Ausbau der Erneuerbaren Energien so naturverträglich wie nur möglich zu gestalten, setzt die Branche vielfältige artenschutzfachliche Maßnahmen um. Wir fordern daher die Natur- und Umweltschutzverbände auf, sich sachlich und wissenschaftsbasiert mit artenschutzfachlichen Anforderungen im Bereich EE zu befassen. NRW ist das Bundesland mit den meisten Umweltverbandsklagen pro Jahr und dem stärksten Zuwachs in den letzten Jahren. Das zunehmende Klageverhalten (vor allem des NABU NRW) ist keine konstruktive Haltung mit Blick auf die Dringlichkeit der Klimaschutzanforderungen. Vielmehr gilt es, gemeinsam einheitliche Maßnahmen (weiter) zu entwickeln, die dem EE-Ausbau ermöglichen. Der Artenschutz darf nicht Vorwand sein, um andere windenergiefeindliche Positionen umzusetzen. Verzögerungen durch vermeintlich artenschutzfachliche Konflikte im Rahmen von Genehmigungsverfahren von EE-Projekten sind drastisch zu reduzieren. Wir fordern auf Basis rechtsicherer Grundlagen gemeinsam sachliche und faktenorientierte Lösungen zu erarbeiten, die das Gelingen der Energiewende in NRW fördern, anstatt diese weiter ausbremsen. Für wirksamen Klima- und Artenschutz.
Unsere Energieversorgung muss umweltverträglich, wirtschaftlich und sicher sein: Deshalb benötigen wir 100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2045. Um diese ambitionierten Ziele der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen zu erreichen, werden für den Windenergieausbau an Land zwei Prozent der Landesfläche benötigt. Diese Flächen stehen aktuell nicht zur Verfügung. Darüber hinaus braucht es Öffnung von Wirtschaftsforsten, Schadens- und Kalamitätsflächen für den Windenergieausbau, um die durch Dürre und Borkenkäferbefall devastierten Waldflächen klimaresilient aufforsten zu können.
Wir fordern verlässliche Rahmenbedingungen für einen ambitionierten und schnellen Ausbau aller Erneuerbaren Energien landes- und bundesweit.
Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Informieren, diskutieren und der regelmäßige Austausch sind maßgeblich für das Gelingen dieser Generationenaufgabe. Nur so kann die gesellschaftliche Akzeptanz erhalten und ausgebaut werden: Wir müssen Vorurteile ausräumen, Chancen erkennen und Herausforderungen offen und transparent angehen. Zur nötigen Transparenz gehört auch das Wissen darüber, wie und aus welchen Gründen Natur- und Umweltschutzverbände (insbesondere der NABU NRW) hierzulande massiv gegen EE-Projekte vorgehen. Leider passen diese Handlungen nicht zu den öffentlich kommunizierten Bekenntnissen. Deshalb bieten wir der Öffentlichkeit hier eine Plattform, um sich darüber zu informieren.
Das Generationenprojekt „Klimaneutrale Gesellschaft“ wird nur gelingen, wenn alle Ihrer Verantwortung gerecht werden.
Ihr EE-Projekt wird aufgrund (vermeintlich) artenschutzfachlicher Themen beklagt oder durch anderweitige Konflikte im Bereich Artenschutz blockiert? Sie haben Fragen zu den Themen rund um Erneuerbare und Artenschutz? Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine Mail!