Photovoltaik auf Kranstellflächen

Die Maka Windkraft WP Holzhausen hat auf ihrem Stellplatz vor der Enercon E-101 eine PV-Anlage errichtet. 99 Kilowatt Leistung auf dem Schotter des Platzes. Die Anlage versorgt die WKA mit Strom, wenn der Wind mal nicht weht.

PV auf Kranstellfläche

Die Kranstellfläche wurde durch arten-und naturschutzrechtliche Auflagen bereits ausgeglichen:  Die Maka hat Flächen für den Naturschutz und zur Begrünung bereitgestellt. Ankauf und Pflege  sind mit einem fünfstelligen Betrag zu veranschlagen. Um diese Schotter-Fläche einer sinnvollen Nutzung zuzuführen, wurde sie als Fläche für eine Photovoltaik-Anlage genutzt. Diese Nutzung ist inzwischen auch vom Land NRW über die Landesbauordnung als nicht-genehmigungspflichtig deklariert, aber der Kreis Höxter fordert rund 1800 Euro als Ausgleich für den Eingriff in Natur-und Landschaft.

Einmal abgesehen von dem zweifelhaftn Eingriff in die Landschaft durch eine PV-Anlage, die maximal 30 Zentimeter höher ist als der Schotter – was für ein Eingriff in die Natur ist das noch, für einen Schotterplatz, der bereits ,,bezahlt” ist?

Die Maka hat  dagegen vor dem Oberverwaltungsgericht geklagt. Das Verfahren läuft noch. Absolut spannend die Begründung des Kreises Höxter: (Originalzitat Kreis Höxter):

,,Mit der Aufstellung der PV-Anlage geht in jedem Falle eine Veränderung der Oberfläche und dessen Struktur einher. Die vorhandene und bereits im Verfahren zu Errichtung der WEA ausgeglichene Kranstellfläche dient in diesem Falle noch als Ruderalfläche für Pionierarten und Kleininsekten (Schrecken und Laufkäfer}. Durch die Belegung mit der PV-Anlage geht dieser Lebensraum verloren und das Kleinklima verändert sich. Darüber hinaus ist auch nicht auszuschließen, dass einige Vogelarten von der Lockwirkung der Schotterfläche angezogen werden. Einige Vögel (z. B. Grauammer) besitzen einen Muskelmagen und schlucken daher kleine Steine, sodass die im Magen befindliche Nahrung besser verkleinert werden kann. Durch die Belegung eines Großteils der Kranstellfläche durch die PV-Anlage geht diese Oberflächenfunktion zumindest teilweise verloren.”

Fazit: Durch die Belegung der Hälfte eines geschotterten Platzes durch eine PV-Anlage findet die Grauammer keine Steine mehr, um ihre Nahrung zu verdauen. Dafür sollen 1800 Euro an den Kreis gezahlt werden.